IG Metall Heidelberg Delegiertenversammlung Heidelberg

Auf der Delegiertenversammlung im September planten die Delegierten die Tarifrunde und berieten die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage.

26. September 2024 26. September 2024


Künstliche Intelligenz begegnet uns mittlerweile an vielen Stellen im Alltag, ob beim Online-Shopping, bei der Nutzung von Navigationssystemen oder beim Einsatz von Sprachsteuerung im "Smart Home".
Aber gerade auch im betrieblichen Kontext wird immer häufiger Technologie eingesetzt, die auf künstlicher Intelligenz basiert. Betriebsrät*innen sind heute immer wieder gefragt, die Folgen von neuen Technologien auf die Beschäftigten abzuschätzen, Veränderungen von Arbeitsplätzen im Sinne der Beschäftigten zu gestalten und für die Einhaltung von Datenschutz zu sorgen.
Die diesjährige Betriebsrätekonferenz der BiKo Baden in Sinsheim stand daher ganz im Zeichen des Themas Künstliche Intelligenz. Als ReferentIm September kamen die Delegierten der IG Metall Heidelberg wieder zur Delegiertenversammlung zusammen, um aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen innerhalb und außerhalb der IG Metall zu diskutieren. Schwerpunkt war diesmal die Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie. Außerdem war die Transfergesellschaft MyPegasus anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums zu Gast.

Nach der Eröffnung durch Thomas Bohlender, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Heidelberg, stellte Evelyn Gottselig von MyPegasus die Geschichte der Transfergesellschaft und die aktuellen Angebote für Betriebe vor.

Anschließen berichtete Saskia Genther, Bezirksjuristin der IG Metall Baden-Württemberg, über die ersten Verhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie, die Mitte September stattgefunden hatten. Das Verhandlungsteam habe im ersten Gespräch einen Schwerpunkt darauf gelegt, unsere Forderung ausführlich zu begründen. Zu Annäherungen mit der Arbeitgeberseite sei es jedoch nicht gekommen, viel mehr forderten diese eine Null-Runde und zeigten wenig Verständnis für die Bedürfnisse der Beschäftigten.

Heiko Maßfeller, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Heidelberg, knüpfte an den Bericht aus den Verhandlungen an und erläuterte die aktuellen wirtschaftliche Entwicklung. Er legte dar, dass sich die wirtschaftlichen Aussichten in vielen Betrieben eingetrübt hätten und die Stimmung teilweise verhalten sei. Diese Situation sei aber vielfach auf Managementfehler und eine fehlende Vorbereitung auf die Transformation zurück zu führen, nicht auf die Tarifverträge. Die Arbeitgeberseite müsse Strukturprobleme endlich lösen und dürfe sich nicht auf Scheinlösungen wie Entgeltverzicht versteifen. Darüber hinaus sei der private Konsum wichtig für den wirtschaftlichen Aufschwung und eine Tariferhöhung fördere genau das.
Heiko rief daher dazu auf, bei den zweiten Verhandlungen in Ludwigsburg am 15. Oktober ein starkes Zeichen zu setzen und sich an der geplanten Kundgebung zahlreich zu beteiligen.

Im Anschluss folgte ein Ausblick auf weitere anstehende Tarifrunden in den Branchen im nächsten Jahr, sowie der Bericht zur aktuellen Mitgliederentwicklung und zur Kassenlage im Bereich der IG Metall Heidelberg.en waren Maximilian Locher aus dem Team Transformation der IG Metall Baden-Württemberg und Belamir Evisen, Fachanwalt für Arbeitsrecht, vor Ort.
Maximilian Locher diskutierte mit den über 100 anwesenden Betriebsrät*innen in seinem Vortrag die Grundlagen der Künstlichen Intelligenz und verschiedene Anwendungen, die uns heute schon in den Betrieben begegnen. Er betonte, dass die aktive Rolle des Betriebsrats bei der Einführung von Anwendungen mit KI besonders wichtig sei, um Chancen von KI zu nutzen, aber auch um Risiken zu reduzieren. Beschäftigte müssten auf mögliche Veränderungen vorbereitet werden und der Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit immer im Blick bleiben.
Belamir Evisen fokussierte in seinem Part auf die Mitbestimmungsmöglichkeiten von Betriebsräten, wenn im Betrieb KI-Anwendungen eingeführt werden. Da sich durch die Einführung von KI-Anwendungen die Arbeitsprozesse teilweise erheblich verändern, aber auch Datenschutz und Persönlichkeitsrechte betroffen sein können, müssen Betriebsräte umfangreich informiert und mit einbezogen werden.